PRESSEMELDUNG
Meilenstein erreicht: Internationaler Verband ermöglicht mehr Flexibilität für Schwangere & Mütter im Reitsport.
Hamburg, 9.12.2022. Die FEI hat eine Änderung des Paragraphen zum Maternity Leave beschlossen. Das gebündelte Engagement der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und der Initiative EqualEquest trägt erste Früchte. Ab sofort können weibliche Athletinnen den Maternity-Leave auf drei Monate verkürzen. Die ursprüngliche Mindestdauer lag bei sechs Monaten. Eine Verkürzung wurde zuletzt Olympiasiegerin Jessica von Bredow Werndl verwehrt. Janne Friederike Meyer-Zimmermann hatte durch einen frühzeitigen Start alle Weltranglistenpunkte aus dem Vorjahreszeitraum verloren. Auch für die Para-Dressur und das Distanzreiten gibt es ab sofort Regelungen. Die Vielseitigkeit tut sich mit einer Regelung für Mütter und Schwangere noch schwer. Für das Voltigieren werden Regelungen geprüft.
Mannschaftswelt- und Europameisterin Janne Friederike Meyer-Zimmermann: „Es stimmt mich positiv, dass sich die FEI entschlossen hat, die Ranking Rules anzupassen. Damit setzt der Verband ein klares Zeichen für uns Frauen im Spitzensport. Dennoch werden wir uns weiter engagieren. Mehr Selbstbestimmtheit und Flexibilität sind unerlässlich, damit wir Frauen im Reitsport konkurrenzfähig bleiben können.“
Janne Friederike Meyer-Zimmermann ist Mitinitiatorin der Initiative EqualEquest. Sie setzt sich damit als eine der wenigen aktiven Athletinnen für eine Anpassung des internationalen Regelwerkes ein.
Die FN und EqualEquest wünschen sich eine 100% Flexibilität was die Dauer des Maternity-Leaves betrifft sowie die Möglichkeit, dass nationale Starts von den internationalen Regularien nicht berührt werden. Weitere Forderungen der Initiative sind die Entkopplung des Maternity Leave Paragraphen vom Medical Leave sowie eine Anpassung der Regularien für alle Disziplinen.
Frederice Baack und Josephine Oehmen von EqualEquest: „Wir haben die Initiative EqualEquest Anfang des Jahres ins Leben gerufen, um mehr Chancengerechtigkeit für die Frauen im Reitsport zu erreichen. Es ist schön, dass EqualEquest seitdem viel Zuspruch bekommen hat. Die Verkürzung der Mindestdauer ist ein erster wichtiger Schritt, sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch viel tun ist, um Frauen den erfolgreichen Wiedereinstieg und das Anknüpfen an vorherige Erfolge zu ermöglichen. Denn: die Tatsache, dass Frauen und Männer auf olympischen Niveau miteinander konkurrieren, darf nicht mit absoluter Gleichberechtigung verwechselt werden. Schwangerschaft und Geburt betreffen nur uns Frauen."
News
Aktuelle Veröffentlichungen zum Thema Chancengerechtigkeit und flexible Pause für Mütter im Reitsport.
Pferde.de: Springreiterin Meyer-Zimmermann kämpft für mehr Gleichberechtigung
Bislang war die Springreiterin Janne Friederike Meyer-Zimmermann überzeugt: Im Reitsport werden Frauen und Männer gleichbehandelt – immer! Doch nach der Geburt ihres Sohnes merkte die Springreiterin: Frauen haben doch Nachteile. Jetzt kämpft die 41-Jährige für mehr Gerechtigkeit für Mütter in ihrem Sport.
Sportschau: Mütter im Reitsport - Hoffnung auf neue Regel
FN-Generalsekretär Lauterbach ist offen für neue Regeln bei Babypausen im Reitsport. Aktuell werden Mütter kurios benachteiligt.
Reiter Revue: Janne Friederike Meyer-Zimmermann über Gleichberechtigung im Spitzensport
Die Profi-Springreiterin hat an diesem Wochenende mit dem deutschen Team den Nationenpreis in Sopot gewonnen. Nach der Geburt ihres Sohnes Friedrich ist sie schnell in den Sport zurückgekehrt, obschon sie dadurch Weltranglistenpunkte verloren hat. Wir haben mit ihr über Chancengleichheit im Springsport und ihre Initiative #equalequest gesprochen.
Reiter Revue: EqualEquest: Janne Friederike Meyer-Zimmermann mit Initiative zu Chancengleichheit für Frauen im Spitzensport
Springreiterin Janne Friederike Meyer-Zimmermann wurden aufgrund ihrer verkürzten Schwangerschaftspause (weniger als sechs Monate)nach dem Start in Oliva Nova im Frühjahr alle Weltranglistenpunkte für diese Zeit ihrer Babypause aberkannt.
Hamburger Abendblatt: Janne Meyer gründet Bündnis für Gleichberechtigung
Die Hamburgerin wehrt sich gegen eine Regelung zur Babypause bei den Springreiterinnen und bekommt prominente Unterstützung. (Hamburger Abendblatt Plus Artikel)
BILD: Bestraft, weil sie zu früh aus Baby-Pause kam!
Janne Friederike Meyer-Zimmermann (41, Waldenau), u.a. Mannschafts-Weltmeisterin 2010, sieht es genauso. Ende Januar brachte sie ihren Sohn Friedrich zur Welt. Das Familien-Glück war vollkommen. Die Berufsreiterin wollte schnell wieder aufs Pferd („ich fühlte mich fit, es ist ja auch mein Beruf“) – zu früh!
NDR: Vielfalt im Sport: Hoffnungsschimmer auf der Dauer-Baustelle
Fairness und Chancengleichheit zählen zu den grundlegenden Werten im Sport. Doch werden sie auch gelebt, wenn es um die Akzeptanz und Sichtbarkeit von Frauen geht? Eine Bestandsaufnahme und Teil zwei einer Sportserie bei NDR.de zum Diversity-Tag.
NDR: Reiterinnen von Regeln ausgebremst: "Die Babys kriegen nun mal die Frauen"
Die Initiative "EqualEquest" von Janne Friederike Meyer-Zimmermann kämpft gegen die Benachteiligung von Frauen im Reitsport. Bislang sehen die Regeln vor, dass Reiterinnen alle Weltranglistenpunkte verlieren, wenn sie ihre Babypause nicht einhalten.
Sportschau: EualEquest: Chancengleichheit für Reiterinnen im Spitzensport
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